Es geht ein Schritt, es weht ein Wind,
ein Schatten bebt, ein Lichtstrahl gerinnt.
Zusammengehalten vom Geheimnis Haut,
Blut, Fett, Organe und Knochen,
und dann, ganz drinnen,
wo eigentlich genau,
im Gehirn?
Im Herzen?
Im Rückenmark?
Oder vielleicht verteilt
über das ganze Menschengebilde,
diejenige, die das alles
mit sich, in sich,
herum trägt
und fühlt und denkt und träumt und
spricht: „Ich bin“,
Seele genannt,
irgendwann eingegangen
in dieses Menschengebilde
oder Voraussetzung dafür,
wie die Schnecke,
die ihr Haus baut,
diese meine Seele,
die es manchmal wagt,
die Hautgrenzen zu ignorieren
und frei zu sein,
so frei,
wie Gott mich gedacht hat.
Agathademon,
Engel der Mitternacht,
der du mit deinem Schlangenleib
das Schicksalsrad umschlingst
und es zum Stillstand bringst,
reiche uns nur den Mohn
aus den Tiefen des Abgrunds.
Längst ist er verwelkt
in zärtlichen Händen.
Es kann uns nichts geschehen.
Wir leuchten und glühen und funkeln
selbst in der Nacht, der noch so dunklen,
wir, Kinder der Sterne,
die nichts und niemand trennen kann
nicht heute und nicht irgendwann.
Wenn der letzte Herzschlag getan,
wohin wirst du gehen, meine Seele?
Holt man dich ab?
Und wer?
Kommst du irgendwo an?
Wenn nicht, was dann?