Hier sind Texte zum Thema Liebe und Sehnsucht.
Lies den Leerraum zwischen Erde und Himmel und überschreite die Grenzen.
Alles ist getrennt von mir,
unergründlich,
rätselhaft,
und einsam bin und
bleibe ich,
solange ich
sie nicht verstehen kann,
die Sprache der Liebe,
die irgendwo dazwischen
geschrieben steht,
zwischen dir und mir,
und gehört werden will, und
ich grüße Den,
Der sie mich lehren will,
hier und jetzt
und, vielleicht,
ich weiß nicht
wann und wo.
Das Licht war anders
und die Stimmen auch,
das Spüren war anders,
und überall gab es
Wände und Widerstände,
das Bewegen war
ohne jede Leichtigkeit,
man fühlte allerorten Boden,
und man sagte unsichtbar,
wenn man nicht verstand,
was hinter den Dingen
und Wesen verborgen lag.
Vor allem aber war
Liebe anders,
und sie kam und verschwand,
das war ganz anders,
dort, wo sie herkam,
die Fremde,
und sie kehrte um.
Erschienen in der Anthologie "Poetische Träume" (EPLA-Verlag, 2010)
Lilie am See,
am Nachtsee,
Mond wiegt sein Schneeantlitz,
über topasschimmernden Tiefen,
sinkt in ihr lichtes Auge,
steigt wächsern daraus empor,
wirft Schatten in den See,
den Nachtsee,
zaubert Blüten,
zaubert Sterne,
Wiegen und Wogen,
Wiegen und Wogen
der Wellen,
Wasserspiegelungen,
Wasserspiegelungen.
Lilie unter dem Baum,
dem Nachtbaum,
Wind atmet ihr Geheimnis,
atmet es
über topasschimmernden Tiefen,
haucht Schatten in den See,
den Nachtsee,
zaubert Töne,
zaubert Lieder,
Wiegen und Wogen,
Wiegen und Wogen
der Wellen,
Wasserspiegelungen,
Wasserspiegelungen.
Irgendwo,
im zähen Dunkel,
seufzt ein Vogel
mit nachtfeuchtem Gefieder
dem Tag entgegen.
Als der Stern
vom Bühnenhimmel fiel,
waren alle Blicke
auf ihn gerichtet,
und keiner beachtete
das Mädchen
in den alten Lumpen,
das ihn fangen wollte.
Erst als es ihn in den Händen hielt,
den Stern,
all die Fäden zerrissen,
an denen es fest gebunden war,
und die Lumpen abfielen
wie eine alte Haut,
entdeckten sie es.
Doch es war zu spät,
schon flog das Mädchen
mit dem Stern davon,
mitten durch den Bühnenhimmel hindurch,
und ein Engel jubelte:
"Welch eine schöne Seele!"
Einer im Publikum lachte
(weil er es nicht anders verstand),
und staunend rief ein anderer:
"Es war ja doch kein Puppenspiel!"
Sie stand vor der Nachtwand,
dem Mosaik aus Dunkelstein,
das verfugt war bis an den
allerletzten Stern, und
und tastete mit ihrer Seele
nach der Lichtritze,
der einen Lichtritze,
von der man ihr erzählt hatte,
als es noch Tag war.
Vielleicht aber gab es sie gar nicht,
die LIchtritze,
und alles Sprechen darüber
war Märchen oder Traum gewesen
und alles Tasten vergebens.